Leyla hat sich sympathisch geschlagen. Unter reellen Maßstäben von mir aber nicht mehr als 5 Punkte trotz guter Gastgeberin. Wenn man jedoch die Handicaps berücksichtigt - Fremdmenue, Schweinskram für eine Muslimin und Ommaerinnerungsvorgabe, dann wären 8 Punkte fair gewesen.
Leyla, die einzige Mohammedanerin in der Runde, also jemand der kein Schweinefleisch isst, muss ausgerechnet Krustenbraten machen. Zufall oder ??? Natürlich war Leyla erst einmal geschockt. Aber nach eigenen Worten ist sie schon so locker, dass sie das Menü macht. Es könnte interessant werden, denn sie kann den Braten ja nicht probieren. Klever ist Leyla ja und ruft einen befreundeten Sternekoch an. Allerdings ist er nicht in Düsseldorf zu Hause. Als Helferin in der Not, eilte die Mitarbeiterin Hellen herbei. Ein türkisch- russisches Gespann also, das muss doch klappen. Somit ging es zum Einkaufen, natürlich in die Kö-Passage. Genau richtig für den kleinen Geldbeutel. Gäbe es dort keinen Trüffel, egal welchen, ich würde vom Glauben abfallen. Leyla hat auch sogleich welchen gefunden, aber sicherlich war er ihr doch zu teuer und sie entschied sich für Trüffelcreme. Ja angeben ist nicht billig. Herrlich als die Verkäuferin meinte, dass sie keinen Krustenbraten hätten, aber Schweinenacken. Den wollte Leyla aber nicht, woher sollte sie es auch wissen. Dafür musste Hellen noch mal extra los.
Empfang: Pietro wollte Alt-Bier passend zum Braten mitbringen, aber ich habe keins gesehen. Cindy kam im Dirndl, passend zum Menü. Cindy hat mehrere Dirndl, obwohl sie noch nie in Bayern war. Cindy fühlte sich unwohl, weil alle normal gekleidet waren. Bei der Anreise hatte Pietro die Damen sicher geleitet. Er ging einfach vorneweg, auch beim Eintritt in Leylas Wohnung. Dominik kam als Letzter und frage Leyla nach ihrem befinden. Etwas aufgeregt erklärte sie, dass es ganz einfach war. Irgendwie hatte sie ja Recht, so mit Sternekoch usw..
Aperitif: den hatte Dominik glatt verpennt. Beim Anruf von Leyla hatte er sich entschuldigt und ihr dann die Zubereitung erklärt. Das Anrichten des Drinks machte Leyla erst als alle saßen. Da er so gut schmeckte, bekam er den Namen „Mai Dominik.“
VS: gut, die Suppe an sich war kein Problem für Leyla, dank Fertigbrühe und Brühwürfel. Die Grießklößchen hat sie auch gut hinbekommen, wie Dominik fand. Katharina fand die Gnocchi auch gut. Auch wenn man etwas nicht weiß, man muss sich mitteilen. Dominik fehlte natürlich der Trüffel und Cindy stimmte begeistert zu. Ja die Trüffelcreme konnte nicht dafür entschädigen.
HG: Dominik erklärte Leyla am Telefon, dass der Senfbraten normal 3 Tage im Senf liegen muss, aber da dies jetzt ja nicht mehr ging, sollte sie Senf und Knoblauch in den Braten geben, also innen rein. Leyla spickte den Braten mit mehr als reichlichen Knoblauchstücken und schmierte Senf mit in die Löcher. Da hatte sie etwas falsch verstanden. Es ist nicht jedermanns Sache, wenn er auf Knoblauchstücke beißt. Obwohl sie den Sternekoch zu dem Senf-Krustenbraten befragte, misslang er ihr doch geschmacklich etwas. Eine krosse Kruste war aber vorhanden, wie man beim Essen hörte. Dominik hatte in Erwägung gezogen, dass Leyla evtl. einen Rinderbraten machen könnte. Aber nicht bei Leyla, da kannte sie nix. Dominik und Cindy in der Küche. Natürlich sah man, dass die Schwarte nicht eingeritzt war. Das Knödelwasser sprudelte heftig und Dominik schaltete die Platte sogleich runter. Gerade noch rechtzeitig, bevor es eine Suppe ergab. Beim Speck war sie aber etwas zu großzügig. Cindy gab wieder die Oberlehrerin und stellte sofort fest, dass die Temperatur im Ofen für den Braten zu niedrig war. Nun der Rotkohl. Einfacher als Leyla geht’s nicht. Tetrapak auf und in den Topf. Ein paar Apfelscheiben dazugeben und fertig. Katharina schmeckte sofort, dass der Rotkohl selber gemacht war. Wie gewohnt eben. Die Soße hatte Leyla vergessen und machte schnell noch eine Tunke nach, obwohl das andere schon auf den Tellern lag. Erstaunlich, dass der Soßenbinder nicht klumpte. Schlecht sah das Essen ja nicht aus. Aber es blieb einiges auf den Tellern übrig. Herrlich, dass sich Leyla eine Thun-Pizza bestellte. Nur wozu denn gleich 2 Pizzas? So groß war der Aufwand mit dem Menü doch nicht und sie hätte für sich ruhig etwas anderes machen können, z.B. ein Steak.
DS: erstaunlicher Weise hatte Leyla keine Probleme damit, die gelbe Rübe zu zuordnen. Allgemein meinen viele die Karotten/Möhren damit. Allerdings gibt es diese gelben Rüben wirklich und sie haben auch einen anderen Geschmack. Katharina konnte Cindy aufklären, eine gelbe Rübe ist eine Orange. Toll was man alles bei so einer Sendung lernt. Der Möhrenkuchen ist Dominiks Lieblingskuchen seit seiner Kindheit. Da er am nächsten Tag Geburtstag hatte, war es sein Wunschkuchen dazu. Wusste er, dass sein Rezept heute dran war? Den Möhrenkuchen hatte Leyla schnell zusammengebastelt und er ging in der Form auch schön auf. Leider war er ihr geschmacklich misslungen und alle probierten nur. Woher das Eis kam, sicherlich gekauft, weiß ich nicht.
Dafür, dass Leyla vom Schweinebraten keine Ahnung hatte, haben konnte, fand ich, hatte sie es nicht ganz schlecht gemacht. Allerdings ist es schon recht fraglich, warum sie sich dort angemeldet hatte. Sie kann weder türkisch noch deutsch kochen. Beim Eiertrennen entwickelte sie eine eigene Interpretation und stach das Ei jeweils an. Dass es nicht wie von Dominik gewohnt schmeckte, ist eine ganz andere Sache. Leyla hätte es sich einfacher machen können, denn im I-Net findet man schon einiges zur Herstellung eines Krustenbratens. Im Ganzen möchte ich aber dennoch sagen, besser als Katharina am Montag war das Menü schon gemacht. Die Wertungen waren eher eine Abstrafung, im Vergleich wohlgemerkt. Nun ja, so teilt sie sich den letzten Platz mit Katharina und wird’s verschmerzen müssen.
Beim Interview hatte Pietro reichlich Durst, er trank für Cindy und Katharina mit. Cindy wusste vom Anfang an, dass es kein schweres Menü ist. Sobald jemand etwas Negatives sagte, kam von Cindy sofort Zustimmung. Was eine gelbe Rübe ist, wusste sie nicht. Man muss einfach Humor haben, dann ist es schon lustig. Katharinas Naivität und Mitteilungspflicht. Die Coolness von Pietro, der alles gelassen hinnimmt. Das Oberlehrerhafte von Cindy, die leider einige Wissenslücken aufwies und das bescheidene Geschwätz von Dominik, der sehr großspurig daher kam. Da haben sich zwei gefunden, Cindy und Dominik. Ob Cindy einen Witz machen wollte, als sie sagte: „Leyla ich verstehe nicht, wie du bei deiner Kochkunst noch Single sein kannst.“
Bei Pietro sind mir inzwischen Bedenken gekommen. Punktet er nur so hoch, weil er vielleicht selber nicht kochen kann?
in der Stadt, in der sich nach einer Erzählung von Grass 1647 die Schreiberlinge trafen...
Von den Grießnockerln abgesehen, entstand die Suppe innerhalb weniger Minuten vor dem Servieren. Natürlich ging das nur mit Pülverchen und Geschmack abgeben konnte das Gemüse auch nicht mehr. Trüffelcreme trotz reichlicher Auswahl an frischer Ware zu verwenden, gehört "bestraft".
Der Krustenbraten ist relativ gut gelungen. Ich bilde mir ein, die Rohware mit eingeritzter Schwarte gesehen zu haben - man weiß ja nie, was Vox da später zusammenschneidet. Der Knödelteig war nicht ordentlich durchgeknetet und es war zu viel Speck drin. Hätte Dominik sie nicht darauf hingewiesen, dass das Knödelwasser zu stark kochte, hätten sich die Knödel auf ähnliche Weise verpieselt wie schon vor ein paar Wochen bei einer anderen Gastgeberin. Beim Rotkohl auf Tütenware zurückzugreifen, tat ebenfalls nicht Not. Die vergessene und dann schnell hingeschlonzte Sauce aus Bratensud, Sahne und beherzt hineingekipptem Saucenbinder bildete den krönenden Abschluss der Pfuscherei am Herd.
Was mit dem Kuchen los war, kann ich nicht sagen - er hat aber niemandem geschmeckt und besonders Menügeber und Geburtstagskind Dominik "bitter enttäuscht".
Drolligkeit am Rande: Sie bestellte eine Pizza und eine Cola (um über den Mindesbestellwert zu kommen), geliefert wurden zwei Pizzen und eine Fanta.
Am Ende bekam sie maue 27 Punkte und teilt sich derzeit mit der Riesenfrau den letzten Platz. Ohne die 8 Punkte vom "sonnigen" Pietro wäre sie noch weiter abgestürzt.
Keine Religion ist falscher als die andere. Alle sind gleich falsch.