Im Süden von Deutschland an der Grenze zur Nordwestschweiz
Das ist Martin, vor ein paar Jahren
Martin Herrmann: My home is my castle
bProfi-Fotograf aus Passion, Chef einer Werbeagentur (Due.), DJ (Big Score), einer der führenden lokalen Partyveranstalter (Swutsch Club, Central Club). Wir reden hier wohlgemerkt von einer Einzelperson. Manche Leute bräuchten für diese verschiedenen Tätigkeitsfelder wahrscheinlich drei Leben. brbrSchläft dieser Mensch eigentlich auch mal? Für so jemanden muss der Tag 30 Stunden, die Woche neun Tage haben. Geschlafen wird nur drei Stunden, egal wo, egal wann. Anders dürfte dieses Arbeitspensum wohl kaum zu schaffen sein. Und ein ewiger Single. Natürlich. Richtig? Falsch! Martin Herrmann (37) ist sicher einer der kreativsten Köpfe, die Bremen momentan zu bieten hat. Aber auch ein Tausendsassa wie Martin braucht einen Ort, wo er Kraft tanken, sich zurückziehen, einfach "nur" Martin Herrmann sein kann. Dieser Ort, oder besser diese Wohnung, befindet sich im vorderen Schwachhausen im Dachgeschoss eines Altbremer Mehrfamilienhauses. brbrbGood Old TimesbrbrDurch das recht geräumige, sehr dezent und stilvoll eingerichtete Wohnzimmer, gelangt man direkt auf die Terrasse. Ein wahrlich grandioser Ort, um den Himmel über Schwachhausen an einem lauwarmen Sommerabend zu genießen. Während uns Martins hübsche Geesa (30) mit Apfelschore versorgt und der dreijährige Wirbelwind Bo den Topfplanzen den Garraus macht, lässt Martin die letzten 24 Jahren Bremer Nachtleben nochmal Revue passieren. Eine Zeit, die man ruhigen Gewissens als "Prä-Szene-Großraumparty-Ära" bezeichnen kann und in der die heißesten Locations noch Lila Eule, Imperial oder Maxx hießen. Mit 14 Jahren hatte alles angefangen. Das erste Mal in die Lila Eule, heimlich und das auch noch bis zur unchristlichen Zeit von 23.30 Uhr. Doch das reichte anscheinend, denn in der Folgezeit machte Martin gerne die Nacht zum Tag. Weitere Stationen in lockerer Reihnfolge: Römer, Glorys, Brazil, Shave, Imperial, Maxx. Da war Martin natürlich schon älter. Und welche Musik hat Martin im Ohr, wenn er an die Anfangszeit zurückdenkt? "Sister Sledge und Crusaders mit Street Life, da bebte jedesmal die Tanzfläche." Und später? "Chicago House im Front in Hamburg, da sind wir ungefähr einmal im Monat hingefahren, dass war die Zeit, als der House hier in Deutschland aufkam."brbrbVon der HdK bis Red ElephantbrbrMartins größte Leidenschaft ist die Fotografie, über welche er auch zum Grafikdesign-Studium an der Hochschule für Künste in Bremen kam. "Da ich schon während meines Studiums für diverse Kunden im Bereich Fotografie und Werbung tätig gewesen bin, habe ich gut siebeneinhalb Jahre für mein Diplom gebraucht", so Martin. Dies war 1995 und der Weg führte ihn in seiner Selbstständigkeit hin zu seiner heutigen Wirkungsstätte: Due. Designkonzepte und Fotografie. Eine Designagentur, die ihren Sitz in der Kreativetage Red Elefant hat. Hier werden alle Bereiche des kreativen Schaffens abdeckt: Werbung, Promotion und Events bis hin zum Web-Design.brZum Partyveranstalter wurde Martin eher zufällig. Duch seine ohnehin bereits vorhandenen Kontakte zu diversen Gastronomen, wurde 2000 eine Partyreihe aus der Taufe gehoben, die seinerzeit zu den erfolgreichsten Szenepartys in Bremen gehörte: Der Hyde Club in den Räumlichkeiten der Roten Ratte sollte sich schon nach kürzester Zeit zur eigentlichen Hauptattraktion im ansonsten glücklosen Bremer Musical Theater entwickeln. Der Rest ist Geschichte: Club 69 und Housebar im Studio auf den Höfen, danach Swutsch Club und Central Club. Neuerdings lädt Martin mit seinem Kompagnon Lennard Petersen regelmäßig in die 2raumlounge zur Clubraum"-Party. Im Vordergrund steht dabei damals wie heute immer der Spaßfaktor: "Wenn mir die Partys irgendwann keinen Spaß mehr machen, höre ich auf", sprichts und lehnt sich entspannt zurück. Kein Zweifel, dieser Mann meint es ernst.brbrb"Alle Kinder sind müde"brbrMartin Herrmann hat allerdings auch allen Grund, entspannt zu sein. Sieht man ihn mit seinem Sohn Bo und seiner Geesa, strahlt er Zufriedenheit aus, und man weiß sofort, aus welcher Quelle er die Energie für neue Projekte mit Red Elephant schöpft. "Bo abends ins Bett zu bringen, ist mir superwichtig, egal wie anstrengend der Tag gewesen ist. Die Geburt von Bo gehört zu den schönsten Momenten meines Lebens, und auch die erste Nacht zu dritt in einem Bett war ein überwältigendes Gefühl." Und dass der Apfel bekanntlich nicht weit vom Stamm fällt, beweist Bo jetzt schon: "Der Kleine ist ein absoluter Nachtmensch, ist kaum vor 22.00 Uhr ins Bett zu bekommen." Und wenn Geesa und Martin zu Hause die Musikanlage anwerfen, legt auch Klein-Bo gerne mal eine heiße Sohle aufs Parkett. Swutsch-Club-The Next Generation? Wer weiß ... brbrbLieblingsort: Das BettbrbrSeit 11 Jahren zusammen, ist dies dennoch die erste gemeinsame Wohnung von Geesa und Martin. Seit so langer Zeit zusammen, ein gemeinsames Kind und noch nicht verheiratet? Martin genießt unsere Neugierde uns schweigt sich aus. Ist wohl nur mal wieder mal so ein Gerücht. Genaueres wird man wohl nie erfahren ... Und wer kocht im Hause Herrmann? Martin: "Ich koche gerne und auch nicht wenig. Am liebsten Wildgerichte. Zum Wochenende darf es dabei gerne mal ein Braten sein, in der Woche meist Gerichte, die etwas schneller angerichtet sind, also Pasta oder Salate."brUnd wer gerne ißt, sollte zum Ausgleich auch etwas Sport treiben, oder Herr Herrmann? In diesem Zusammenhang zitiert Martin doch glatt den guten alten Winston Churchill: "No Sports! Ich habe früher Hockey gespielt und bin ins Fitnessstudio gegangen. Heute beschränken sich meine sportlichen Aktivitäten zwangsläufig aufs Fahrradfahren. Durch meinen Job bin ich den ganzen Tag unterwegs. Und die Freizeit verbringe ich lieber mit meiner Familie." Oder im Bett, Martins Lieblingsort und gleichzeitig Schaltzentrale: "Ich habe es schon immer gemocht, Dinge vom Bett aus zu erledigen".brbrbRom, Paris, Wolfgangsee, Schwachhausen ...brbrWenn sich der Besucher im Reich der Familie Herrmann umschaut, glaubt man Martin, dass er sich in Bremen sowohl privat als auch beruflich äußerst wohl fühlt. Dennoch auftretendes Fernweh wird durch Kurztrips nach Amsterdam, Rom, Paris ("Meine Lieblingsstadt") oder dem Wolfgangsee ( ja, ihr lest richtig!) ausgeglichen. Und was kann man in Zukunft von Martin Herrmann noch alles erwarten? Martin: "Geesa meint, ich werde nochmal ein Party-Opa." Geesa: "Falsch! Du bist schon ein Party-Opa!" In diesem Sinne. Citybeat dankt für die Gastfreundschaft! (rlo)brbr brbrbrbrbrbrbrbrbrbrbrbrbr-br Infos: 12.06.2002 13:15 von root Aktionen: News kommentieren Tags: Fussball, Werder, Fernsehen, Gastro, Bremen